Was bedeutet Ostern eigentlich?
Ostereier, Weidenkätzchen, geschmückte Forsythiensträuche und Osterzopf: Das Osterfest läutet den Frühling ein. Im Christentum gilt Ostern als das höchste und älteste Fest im liturgischen Jahr. Denn jetzt wird die Auferstehung Christi gefeiert. Doch was hat es mit den Osterbräuchen und Traditionen wirklich auf sich?
Hinter dem Osterfest verbirgt sich ein tieferer Sinn als Schokohasen und farbenfrohe Eier. Aber was ist Ostern eigentlich? Welche Bedeutung hat Ostern? Wofür stehen Gründonnerstag und Karfreitag. Und warum sind Ostersonntag und Ostermontag Freudentage? Erfahre jetzt alles über die Bedeutung typischer Ostersymbole und Bräuche.
Was ist an Ostern so besonders?
Ostern hat verschiedene Wurzeln, deren Ursprung spannend ist, wie beispielsweise das Ostara-Fest. Im christlichen Glauben ist Ostern vor allem ein Fest, um an die Auferstehung von Jesus Christus zu erinnern. Das zentrale Ereignis des höchsten Christenfests fand in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag statt: Jesus kehrt - versinnbildlicht als das Licht - in die Welt zurück und überwindet die Dunkelheit.
Ostern steht für den Neubeginn des Lebens, und war in paganen Kulturen eindeutiges Zeichen für das Wiedererwachen der Natur. Im christlichen Glauben wiederrum ist die Bedeutung von Ostern sehr stark mit Jesus verknüpft und bedeutungsschwer aufgeladen: Jesus Christus nahm die Schuld aller Menschen auf sich, litt und starb, damit die Sünden vergeben werden können. Anschließend geschieht das Wunder der Wiederauferstehung, welche als Kreislauf des ewigen Lebens betrachtet werden kann.
Wann ist Ostern?
Nach Überlieferung des Neuen Testaments fand die Auferstehung von Jesus Christus in den Tagen des Passahfestes statt. Dieses fällt immer mit dem ersten Frühlingsvollmond zusammen. Deshalb liegt der Osterfesttermin zeitnah an diesem jüdischen Fest. Da das Osterdatum seit 325 auf den Sonntag nach der ersten Vollmondnacht im Frühjahr festgelegt wurde, ist der 22. März der früheste und der 25. April der späteste Ostersonntag. Fast alle weiteren beweglichen Feiertage im liturgischen Jahr richten sich nach dem Osterdatum.
Die Osterzeit erstreckt sich über 50 Tage bis Pfingsten. Vor Ostern liegt die 40-tägige Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt. Zu den christlichen Feiertagen in der Karwoche gehören der Palmsonntag und der Gründonnerstag. Karfreitag und Karsamstag gelten als Trauertage, während Ostersonntag und Ostermontag die Auferstehung von Jesus gefeiert wird.
Was bedeuten die einzelnen Osterfeiertage?
Eine Woche vor dem Ostersonntag, am Palmsonntag, wird dem Einzug Jesu Christi in Jerusalem gedacht. Dieser Tag markiert zudem den Beginn der Heiligen Woche.
Der Gründonnerstag ist der Gedenktag des letzten Abendmahls, das Jesus Christus mit den zwölf Aposteln eingenommen hat. Am Abend des Gründonnerstags beginnt im kirchlichen Sinn die Feier des Osterfestes. An diesem Tag verstummen außerdem die Kirchglocken für die kommenden drei österlichen Tage – in Erinnerung an das Leiden Jesu Christi.
Der Karfreitag ist ein Trauertag, in der katholischen Kirche ein strenger Fast- bzw. Abstinenztag. Christen gedenken der Kreuzigung Jesu Christi. Da es sich beim Karfreitag um einen sogenannten „stillen Feiertag“ handelt, gibt es besondere gesetzliche Einschränkungen, wie das Tanzverbot oder das Verbot von vielen öffentlichen Veranstaltungen.
Der Karsamstag, der letzte Tag der Karwoche, ist der Grabruhe-Tag. Katholiken erwarten fastend und im Gebet die Auferstehung Jesu Christi. Der Karsamstag endet, wenn der Gottesdienst zur Osternacht beginnt – dann ertönen auch wieder die Kirchglocken.
Am Ostersonntag wird die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert – es handelt sich um den wichtigsten aller Feiertage im Kirchenjahr. Die enorme Bedeutung des Ostersonntags für die Christen wird schon allein dadurch deutlich, dass fast alle anderen beweglichen Feiertage im Kirchenjahr (z. B. Aschermittwoch, Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Christi Himmelfahrt, Pfingsten) von dessen Datum abhängen.
Am Ostermontag wird die Auferstehung Jesu Christi aus der Perspektive zweier Männer aus Emmaus erzählt, die dem auferstandenen Jesus Christus begegnet sind und daraufhin die frohe Botschaft verkündeten.
Wie feiern wir Ostern?
Welche Bedeutung haben die Ostersymbole?
Verschenkt werden an Ostern vor allem bunte, bemalte und/oder schön verzierte Ostereier. Im Christentum symbolisiert das Ei die Auferstehung Jesu Christi, das Färben der Eier ist eine alte und mittlerweile weitverbreitete Tradition. Das Osterei ist wohl das Ostersymbol schlechthin.
Am Morgen des Ostersonntags suchen Kinder traditionell die Osternester, die der Osterhase versteckt hat. Wieso ausgerechnet der Hase zu einem typischen (Frühlings- und) Ostersymbol wurde, ist nicht gänzlich geklärt. Es könnte aber mit Ostara zusammen hängen. Der Hase gilt als ihr Seelentier und kündigte laut Sagen das Erscheinen der keltischen Frühlingsgöttin an.
Etwas in Vergessenheit geraten ist das Osterlamm. Es wird traditionell als erste Speise am Ostermorgen gegessen. Das unschuldige Lamm ist im Christentum ein Sinnbild für Jesus Christus.
Welche Bedeutung haben die Osterbräuche?
Zwischen Gründonnerstag und der Nacht zum Ostersonntag schweigen die Kirchglocken. Stattdessen laufen in vielen Gemeinden Kinder mit Ratschen durch die Straßen, um die Menschen zum Gebet aufzurufen.
Das Schmücken von Osterbrunnen ist ein mittlerweile in weiten Teilen Deutschlands verbreiteter Osterbrauch, der aber ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz stammt. Worauf sich diese Tradition gründet, ist nicht gänzlich geklärt – schön anzusehen sind die Brunnen aber auf jeden Fall.
Der Emmausgang ist ein Osterbrauch, der vor allem in Süddeutschland bekannt ist. Er erinnert an die beiden Jünger aus Emmaus, die auf den auferstandenen Jesus Christus trafen und daraufhin seine Auferstehung verkündeten. Es handelt sich dabei um einen besinnlichen Spaziergang am frühen Morgen des Ostermontags.
Wie feiert man Ostern in anderen Ländern?
In Italien gibt es Prozessionen, bei denen an manchen Orten das Kreuz als Zeichen für Jesus Leid durch die Straßen getragen wird. Am Ostersonntag segnet der Papst die Stadt Rom und den gesamten Erdkreis mit dem Segensspruch „Urbi et orbi“.
Die Spanier beweinen den Tod von Jesus mit Trauermärschen. In einigen Gegenden verbrennen die Menschen eine Puppe, die den Verräter Judas darstellen soll. Am Ostersonntag feiern die Spanier umso mehr und treffen sich zum Picknick.
In Polen trauern streng Gläubige die ganze Karwoche über, verhängen alle Spiegel und fasten. Am Ostersonntag wird das Ostermahl in der Kirche geweiht, am Ostermontag versammeln sich zahlreiche polnische Familien an Flüssen, um sich mit Wasser zu bespritzen und so die Wassertaufe zu versinnbildlichen.
Traditionell ist Ostern immer ein familiäres Fest, was mit einem üppigen Essen und dem gemeinsamen Suchen von Ostereiern begagangen wird. Osterzeit ist perfekt, um draußen zu sein und dich an dem langsam erwachenden Frühling zu erfreuen.
Wie feierst du dein Osterfest? Was gibt dir für Ostern neue Kraft und Zuversicht? Sprich mit einer Beraterin oder einem Berater für mehr Energie und Lebensfreude.